
Kanada
Weite Landschaften, wilde Schönheit und stille Größe
Kanada – das zweitgrößte Land der Erde – erstreckt sich über fast 10 Millionen Quadratkilometer von der Grenze zu den USA bis weit über den Polarkreis hinaus. Zwischen Atlantik und Pazifik liegen unberührte Naturparadiese, kosmopolitische Städte und ein kulturelles Mosaik aus englischen, französischen und indigenen Wurzeln. Kanada steht für eine besondere Mischung aus Weite, Ruhe und Offenheit – und für ein tiefes Naturverständnis, das in allen Lebensbereichen spürbar ist.
Jenseits der urbanen Zentren beginnt das, was Kanada für viele Reisende so besonders macht: Unberührte Weite und Natur in ihrer reinsten Form. In Kanada gelten Regionen mit mehr als zehn Einwohnern pro Quadratkilometer bereits als dicht besiedelt – eine Vorstellung, die europäische Besucher oft staunen lässt.
Mit 37 Nationalparks und zahlreichen Naturschutzgebieten ist Kanada ein Paradies für Natur- und Outdoorfreunde. Besonders bekannt sind der Banff- und der Yoho-Nationalpark in den RockyMountains, der Forillon-Nationalpark in Québec oder Terra Nova auf Neufundland. Der größte von ihnen, der Wood Buffalo National Park in Alberta, übertrifft flächenmäßig sogar die Schweiz. Hier finden sich uralte Wälder, kristallklare Seen, Elche, Bären und mit etwas Glück sogar die scheuen Waldbisons.
Auch die Großen Seen – Lake Erie, Huron, Michigan, Superior und Ontario – beeindrucken durch ihre gewaltigen Dimensionen und ihr ökologisches Gewicht: Sie enthalten rund ein Fünftel der weltweiten Süßwasservorräte. Der Sankt-Lorenz-Strom verbindet sie mit dem Atlantik. Zwischen dem Eriesee und dem Ontariosee stürzen die weltberühmten Niagarafälle donnernd in die Tiefe – ein gewaltiges Naturschauspiel, das Besucher seit Jahrhunderten fasziniert.
Die großen Metropolen Kanadas bilden lebendige Kontraste zur unendlichen Landschaft. Toronto gilt als das wirtschaftliche Herz des Landes, während Vancouver mit seiner Lage zwischen Bergen und Meer als Tor zur Wildnis der Westküste fasziniert. Montreal und Québec City, die beiden großen französischsprachigen Städte, spiegeln den kulturellen Einfluss Europas wider – besonders Québec mit seiner Altstadt, den gut erhaltenen Befestigungsanlagen und dem französischen Flair, das sie zur wohl europäischsten Stadt Nordamerikas macht. Sie zählt zum UNESCO-Welterbe und gilt als älteste Stadt des Kontinents.
Kanada ist ein Land der Jahreszeiten, jede mit ihrem eigenen Reiz. Der Winter ist lang, kalt und schneereich – ideal für Wintersport und Nordlichterbeobachtungen, vor allem in Québec, Alberta und in den Bergen von British Columbia. Der Sommer zeigt sich warm und trocken, besonders im Landesinneren, während die Küstenregionen und die Umgebung der Großen Seen oft feuchter sind. In diesen Regionen ist ein guter Mückenschutz empfehlenswert.
Besonders beliebt ist der kanadische Herbst, wenn das Land in flammenden Rot-, Gelb- und Goldtönen leuchtet. Der sogenannte „Indian Summer“ im Osten des Landes gilt für viele als die schönste Reisezeit – eine fünfte Jahreszeit, die in ihrer Farbenpracht weltweit ihresgleichen sucht.
Trotz der Größe ist Kanada touristisch hervorragend erschlossen. Die Infrastruktur ist modern, die Flugverbindungen exzellent – ob direkt oder in Kombination mit den USA. Rund 18 Millionen Besucher im Jahr erleben ein gastfreundliches, gut organisiertes Land mit viel Raum für individuelle Entdeckungen – sei es auf den Spuren der Ureinwohner, entlang legendärer Eisenbahnstrecken oder bei einer Bootsfahrt durch die glasklaren Seen und Fjorde.
Kanada berührt nicht durch Spektakel, sondern durch Stille, Weite und Authentizität. Wer hierher reist, nimmt sich Zeit – zum Schauen, zum Staunen und zum Durchatmen.